24. April 2019

Löwenzahn - eines der gesündesten Wildgemüse

 Meine Lieben,

Löwenzahn, der auf fast jeder Wiese wächst, ist wohl schon jedem Kind bekannt... spätestens dann, wenn es die "Pusteblume" mit ihren kleinen "Fallschirmchen" in Händen hält...



Ich selbst kenne ihn auch von Kindesbeinen an, als ganz wunderbaren Frühlingssalat, und  ich war immer mächtig stolz, wenn ich bereits als 8-Jährige mit einem Korb selbst "gestochenem" Löwenzahn nach Hause kam. "ICH"  hatte an diesem Abend für das Abendessen der Familie gesorgt!!! - so zumindest meine damalige Einstellung. Dass da noch weit mehr auf den Tisch kam, und dass auch der Salat noch etlicher weiterer Zutaten bedurfte, bis er uns allen so mundete, wie wir ihn mochten - das habe ich in der Zeit damals, als Kind, einfach ignoriert...oder gekonnt verdrängt...



Bis heute gehört dieser Salat bei uns zu jedem Frühjahr unbedingt dazu! Ich gehe heute sogar so weit, dass ich den Löwenzahn, der ganz bewusst in meinem Garten wachsen darf (dann habe ich ihn immer direkt bei der Hand, und ich brauche keine "Gassi gehenden Hunde" zu befürchten...), nicht mehr "steche", sondern ich schneide ihn vielmehr fast bodennah ab. Ich lasse also den Vegetationsmittelpunkt der Pflanze stehen. Das bedeutet, der Löwenzahn wächst erneut in die Höhe, und so kann ich ihn mehrmals jährlich beernten. Zwar sind die im Sommer gebildeten Blätter deutlich bitterer, als die jungen, zarten des Frühjahrs - aber gerade diese Bitterstoffe sind für uns Menschen von hohem gesundheitlichem Wert. Ich gebe in den Sommermonaten, bis weit in den Herbst, zu fast all meinen Blatt-Salaten immer auch Löwenzahn, als ganz besonderen Vitamin- und Gesundheitskick, hinzu.


Eines der Geheimnisse der Bitterstoffe liegt darin, dass sie die gesamte Verdauungstätigkeit spürbar anregen. Das betrifft sowohl den Magen- und Darmtrakt, als auch Blase und Nieren. Ein weiterer Effekt ist der, dass die Bitterstoffe die Blutbildung unterstützen. Außerdem sind sie ausgezeichnete Entschlackungsmittel, denn sie fördern auf sanfte Weise die Ausscheidung von Giftstoffen, von Wasseransammlungen und Schlacken aus unserem Körper.



Und sie regen die Basenbildung im Organismus an. Das heißt für uns, sie wirken einer Übersäuerung unseres Körper entgegen, ein Problem, dass auch aufgrund  falscher Ernährungsgewohnheiten viele Menschen haben. Wenn man jetzt weiß, dass diese Übersäuerung für viele Beschwerden, wie z. B. Rheuma und Gicht, Haarausfall, Hauterkrankungen, aber auch für Müdigkeit und Nervosität, oder Neurodermitis und Allergien, zumindest teilweise, verantwortlich gemacht wird, ist es doch in unser aller Sinn, uns diese Bitterstoffe endlich wieder zuzuführen.




                                                                   
Fazit:  
Der Löwenzahn sollte in keinem Speiseplan fehlen! Seine wundervollen Inhalts- und Wirkstoffe spenden uns geradezu universelle Lebensenergie und fördern so die Regenerationsfähgikeit unseres Körpers. 



                  
Jetzt will ich Euch noch "unser" Löwenzahn-Salat-Rezept vorstellen: 

 

Man braucht jede Menge frisch geernteten Löwenzahn. Die obige Schüssel ist nur für meinen Mann und für mich (etwa 500 - 600 g). Ein solcher Salat ist ein vollwertiges Mittagessen für uns. 



Soll ich Euch noch die regionale Bezeichnung für Löwenzahn verraten?! 

Er heißt bei uns im Saarland - "Bettsäächer",
(man muss sich direkt schämen, ob solch eines Ausdrucks...)

was die wörtliche Übersetzung von dem französichen "pissenlit" ist.
Und diese volkstümliche Bezeichnung deutet gleich auf seine harntreibende Wirkung hin.





Zurück zum erntefrischen Löwenzahn. Er muss zuerst gründlich geputzt 

und dann gewaschen werden.




Die Salatsauce rühre ich bereits im Vorfeld wie folgt an:



6 EL Rapsöl

3 EL Apfelessig

1 kleine Knoblauchzehe - gepresst

1 kleine Schalotte

2 TL mittelscharfer Senf

 etwas Honig

Salz

Pfeffer

und für uns Saarländer natürlich noch etwas Maggi!



Alle Zutaten gut miteinander verrühren und die Salatsauce zunächst beiseite stellen.





An weiteren Zutaten braucht man noch:



3 - 4 hart gekochte Eier

eines davon in Viertel schneiden

die anderen würfeln





                                                       
                                                          60 g Speck - gewürfelt
                                                           60 g Schinkenwürfel

                                                           Rapsöl zum Anbraten



                                                Die Zubereitung geht dann wie folgt:

                                  Speck- und Schinkenwürfel in dem Öl knusprig braten.
 
                                      Salat mit der Sauce und den Eierwürfeln mischen.

       Jetzt die Speck- und Schinkenwürfel darüberstreuen und mit den Eivierteln garnieren.



Eine weitere Variante ist die mit 2 Scheiben klein gewürfeltem Vollkornbrot, die in etwas Butter geröstet und dann mit den Speckwürfeln über den Salat gestreut werden...



Ganz egal, wie Ihr den Löwenzahn genießen möchtet,
er tut Euch gut! 
Auch als kleiner "Jungbrunnen"...

Aber das habt Ihr ja gar nicht nötig...


Alles Liebe für Euch und habt eine wundervolle Woche!



Eure Heidi




Ist dieses wundervolle Frühlingsgold nicht ein Gedicht?!!! Man kann aus den Blüten eine Art                       Löwenzahnhonig zubereiten...Dazu mehr an anderer Stelle.






11 Kommentare:

  1. Liebe Heidi,
    ich kenne Löwenzahnsalat auch und habe ihn früher auch öfter gemacht ;O)
    Ich wünsche Dir einen freundlichen Wochenteiler!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  2. Danke für dieses schöne Plädoyer! Ich haben mich beim Reisen durchs Land so gefreut über den überall reichlich blühenden Löwenzahn.
    Sei ganz herzlich gegrüßt!
    Astrid

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  3. mmmm.. das sieht ja direkt lecker aus ;)
    vielleicht sollte ich das mal ausprobieren
    so eine bissel "Putz" im Körper könnte ich schon vertragen

    liebe Grüße
    Rosi

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  4. Ja, der Löwenzahn ist etwas Feines, liebe Heidi! Im Garten wächst er bei uns allerdings sehr gedrungen, flach in der Wiese, so dass ich ihn eigentlich da nicht ernten mag. Denn wir und auch Tiere treten darauf herum, ich möchte mir keine Infektion holen. Daher nehme ich nur Pflanzen, die in Randbereichen, wie im Terrassenhang etwas höher wachsen. Gern esse ich die Blütenstiele pur. Mir macht bitter nichts aus, im Gegenteil! Es ist ja kein giftiges Bitter.

    Bei mir darf es gerne den Salat, allerdings ohne hartgekochtes Ei oder Speck, geben. Ín Fett Gebratenes ist ab einem gewissen Alter nicht mehr jedem zuträglich. Daher verzichte ich ganz darauf.

    Ich hoffe, Du hattest schöne Ostertage, und ich wünsche Dir noch eine schöne Frühlingszeit. Da wir irgendwann verreisen, wird es noch dauern, bis ich wieder regelmäßiger vorbeischauen kann.

    Liebe Grüße
    Sara

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  5. Wieder was dazugelernt! Von Wildkräutern hab ich eigentlich keine Ahnung, wie ich immer wieder feststellen muss!
    Viele Grüße von
    Margit

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  6. ein weitergeleiteter Kommentar von meiner Mama:

    Liebe Heidi,

    Du hast es auf den Punkt gebracht. Die sehr gesunden Nahrungsmittel müßen erst wieder in den Köpfen der Menschen ankommen. In diesen Zeiten heute, wo nur "to go"
    Essen und Trinken im Tagesablauf Platz findet, interessiert sich keiner für Milchstockstechen mehr. Ich kenne das noch aus den Kriegs - und Nahrungsknappheits-Zeiten, als ich von Mama zu den Wiesen geschickt wurde um Milchstöcke zu stechen für uns und als Hasenfutter. Unsere Frau Meier das Urviech, weiß was ihr gut tut als Vegetarierin, denn junge zarte Milchstöcke im April, die liebt sie. Jetzt weiß ich auch wie Du schriebst, daß die Blätter später bitter und härter werden, denn da sind sie nicht mehr so beliebt. Gut daß bis dahin die Fetthennen schon dicke Blätter bekommen haben, denn die liebt sie fortan als Ersatz. Sie haben viel Wasser in den Blättern, das braucht sie ja auch. Die Milchstöckchen die im Garten wachsen werden von ihr abgegessen und wachsen wieder nach. Auch ein kleines Rucola Beet habe ich angelegt für sie.
    Für uns Menschen ist es ja leider nicht mehr so leicht, sich den köstlichen Salat nach Deinem Rezept zuzubereiten. Wo soll man appetitlichen Löwenzahn ernten können?
    Ich wüßte stehenden Fußes gerade nicht wo. Überall auf den Flächen wo sich Menschen aufhalten, dort wo Abfall und Plastik herumliegt, gibt es nichts zu ernten. Auf den Wiesen der Bauern wird die Gülle abgeladen oder mit sonstigen Spritzmitteln der Boden bearbeitet. Selbst der Rucola als Ersatz wenn man ihn kaufen muß, ist belastet. Ach es ist schon ein Kreuz mit der Esserei, gerne würde ich so einen feinen Salat essen, den Du uns hier gezeigt hast. Auch für uns Ältere die wir nicht mehr soviel essen, wäre dies eine ausreichende Mahlzeit und sicherlich sehr lecker. Wenn mein Rucola so groß ist und erntebereit, versuche ich es damit. Frau Meier muß ihn eben mit uns teilen, das gehört sich so in einer Familie. Immerhin versorge ich sie schon 49 Jahre, meistens mit Bio Produkten aus unserer Region, die Winterzeit wo das meiste Gemüse aus Spanien kommt und oft hochbelastet ist, verschläft sie gottseidank.
    Die Gartensaison hat uns ja regelrecht überfallen, die Arbeit türmt sich vor uns auf, aber gell....wir machen es gerne, sehr gerne, denn so ein eigenes Stückchen Land und sei es noch so klein, ist einfach goldwert. Auch wenn das Kreuz weht tut und die Knie kneifen.

    Liebe Grüße laß ich Dir nun da und verbleibe als die Helga

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  7. welch blühende felder voller Löwenzahn, ein Kraut das hier erbarmungslos aus den Wiesen und Gärten gerissen wird, quasi als Abfall/Unkraut weil wenn er wächst - dann deftig/heftig - gut sage ich denn ich liebe Ihn als Salat und als blühende Pflanze mitten imm Gras als Prunkstück der Farben, wie die Sonne so hell und gelb, wie kann man den ausrupfen! Zumal er echt schmackhaft ist, die ganz jungen Stengel besonders. Meine Schwie-mutter brachte ihn auch immer auf den Tisch und das bisschen "bittere ist doch so frisch.
    Danke dass du ihm so einen schönen Post gewidmet hast. Natur pur.
    andere gehen in den Laden und kaufen Kopfsalat in Plastiktüten - "schüttel" obwohl er auch bei ihnen im Garten wächst.
    liebe Grüße
    angelface

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  8. Oh diese herrlich gelben Wiesen! vor einigen Jahren habe ich mich ehrlich gesagt noch darüber aufgeregt, dass das Grünflächenamt die Rasenflächen im Stadtgebietr so selten mäht, dass sich die Pusteblumensaat überall an den Straßenrändern verteilt und in die kleinsten Pflasterfugen zwängt … Doch dann las ich irgendwo auf einem Blog, dass der Löwenzahn nur zweijährig wäre. Also durften ein paar eingesamte Pflänzchen in der Wiese bleiben und blühen. Denn gleichzeitig tauchten auch immer mehr Rezepte für Löwenzahn auf ;-) Doch inzwischen habe ich seine leuchtend gelben Blüten in unserer Schattenwiese so lieb gewonnen, dass wir 5 große Pflanzen haben, die blühen dürfen, und die von uns bis jetzt noch nicht beerntet wurden - alles für die Tiere. Mit der Zweijährigkeit das war wohl eine Internet-Ente, aber da sie bei uns nur selten zur Pusteblume werden, sind sie noch recht zahm. Und vielleicht sind sie im nächsten Jahr im zeitigen Frühjahr mal endlich so groß, dass wir es bedenkenlos dann doch einmal mit dem Salat probieren …
    Grüne Grüße schickt Dir liebeHeidi
    Silke

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  9. Liebe Heidi,
    danke für diesen schönen Artikel, da habe ich wieder viel gelernt. Ich selbst habe noch nie Löwenzahn gegessen und wusste auch nicht, dass er so gesund ist. Für mich war er immer nur eine Pusteblume.
    Das Rezept werde ich einmal versuchen.
    Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  10. Ich hab Löwenzahn noch nie gegessen (glaube ich jedenfalls) und sollte das dank deines Berichtes schleunigst ändern; ich hab immer noch im Kopf, dass mir als Kind eingeredet wurde, die Milch im Stängel sei giftig...
    Verwendest du für den Salat nur die Blätter oder sind da auch die durchgespülten Stängel klein geschnitten dabei?
    Alles Liebe Babsy

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  11. Liebe Babsy,
    zuerst einmal ein ganz herzliches Willkommen hier auf meinem Blog. Fühle Dich wohl bei mir!!!
    Diese Geschichte mit der "giftigen" Löwenzahnmilch kenne ich auch aus Kindertagen! Sie war wohl sehr weit verbreitet. Aber in meiner Familie war das - Gott sei Dank! - nie ein Thema, und so gab es jedes Jahr aufs Neue, und das so lange ich denken kann, im Frühjahr reichlich Löwenzahnsalat! Später haben wir dann aus den dottergelben Blüten noch "Löwenzahnhonig" gemacht - so lecker!!! Ich denke das Rezept sollte ich in diesem Frühjahr auch hier vorstellen...

    Jetzt zu Deiner Frage, die ganze Pflanze ist heilkräftig. Sie hat einmal die gesunden Bitterstoffe und ist reich an essentiellen Vitaminen und Nährstoffen.

    Für den Salat verwende ich allerdings nur die Blätter und die Blütenknospen (die kann man auch einlegen und ähnlich wie Kapern verwenden!). Auch die voll erblüten Blüten werden verwandt - s. o.

    Jetzt noch einmal zurück zu den Stengeln. Von ihnen sagt man, dass sie besonders gut seien für zuckerkranke Menschen. Diese sollten zur Blütezeit täglich bis zu 10 dieser Stengel knabbern...Die bekannte Kräuterheilkundige Maria Treben hat dies auch immer wieder empfohlen...

    Und die Wurzeln, die kann man auch als Heilmittel einsetzen. Daraus mache ich im Frühling oder im Herbst Tinkturen, die z. B. freie Radikale fangen, bei Viruserkrankungen helfen, den Cholesterinspiegel senken und Blutzuckerwerte stabilisieren können.
    Die Löwenzahnwurzel wird sogar therapiebegleitend bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt.
    Du kannst sie auch, wie die Blätter, als Tee zubereiten frisch oder getrocknet, oder Du ißt sie in Scheibchen geschnitten auf dem Butterbrot... Also die Wurzeln des Löwenzahns niemals wegwerfen!!! Sie ist so wertvoll!!!

    Die gesamte Pflanze Löwenzahn ist ein ganz kostbares Stück Natur!!!

    Ich hoffe, ich konnte Dir helfen?

    Alles Liebe

    Heidi

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Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich freue mich über jeden einzelnen sehr!

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