31. Mai 2016

Bienen- und Insektenweiden

Hallo meine Lieben, ich war ein paar Tage weg (darüber demnächst mehr), daher meine Abstinenz im Blog. Aber ich habe Euch sehr vermisst...

Hier nun zu einem Thema, dass ich bereits vor einer kleinen Ewigkeit angekündigt habe...tut mir leid, dass es so lange gedauert hat...Ich hoffe Ihr verzeiht mir...


Wie Ihr wisst, halte ich verschiedene Vorträge (über Kräuter und ihre Verwendung, über Gartengestaltung u. ä.), und so auch über die Notwendigkeit die Artenvielfalt zu fördern - sowohl im Bereich der Tier- als auch im Bereich der Pflanzenwelt. 




Ganz genau geht es heute um die Insektenwelt - noch genauer um unsere "Bestäuber"!
Ihre Anzahl geht so drastisch zurück, dass man sich wirklich Sorgen machen muss. In einigen Blogs von Euch habe ich gelesen, dass Ihr das ganz genau so seht, und das Ihr auch das Gebrummse und Gesummse oft vermisst...



Hier bei diesem Zierlauch ist unsere "Maja" bereits am Naschen...
 
Und dieses Bild (aus dem Vorjahr) zeigt eine schwarze Holzbiene auf der Blüte eines Wasserdost mit recht viel Blütenstaub auf ihrem "Röckchen".
 Diese Bienenart wird in vielen Fällen als „Nektarräuber“ bezeichnet, denn sie durchstoßen vielfach die Blütenröhren, um so auf dem kürzesten Wege den Nektar zu saugen. Aber, wie man deutlich sehen kann, so manches Mal helfen sie dann doch bei der Bestäubung!




Und so habe ich auch gleich die gute Nachricht mit dabei: Wir ALLE können etwas (eigentlich sogar eine ganze Menge!) tun, um unseren Bestäuber-Insekten zu helfen. Klingt doch gut! oder? 




Eine Möglichkeit ist die, gleich solche Pflanzen in unsere Kübel, Kästen und Beete zu setzen, von denen Biene, Hummel, Schmetterlinge und Co. auch etwas haben...



Dazu gehören z. B. die Waldreben (Clematis) - hier oben die sehr starkwüchsige Sorte Montana Tetra-Rose...


 ...und dieses ist die (eigentlich) violettblaue Blüte der großblumigen Hybride "The President".
  

Die Kapuzinerkresse ist ebenfalls eine ganz ausgezeichnete Bienenweide...


 ...während unsere "Faltenrock-Akelei" mitunter etwas eng ist, wird sie doch häufig aufgesucht.


 Bei dieser Sorte ist es wiederum kein Problem an die Pollen und den Nektar zu gelangen.


Auch unser liebliches Maiglöckchen wird von den Insekten gerne und häufig besucht.
Genauso sieht es aus bei vielen Glockenblumenarten (Campanula) - so z. B. bei den sog. Ballonblumen...
 

Selbst die winzig-kleinen Blütenglöckhen der Heuchera...



... oder die edlen Blüten der späten Narzissen...


 ...und die der ungefüllten Pfingstrosen - sie allesamt sind ganz wunderbare Bienen- und Insektenweiden!


In die gleiche Kategorie  kann man die Blüten des Beerenobstes einsortieren: oben die Blüte der Tayberry und im unteren Bild die Brombeerblüten...


Neben all diesen Gewächsen sollten wir die großartige Welt der Kräuter nicht vergessen! 


Hier im Bild - der Anden-Knofi - ein ganz vorzügliches Würzkraut mit wundervollen Stern-Blüten, und nebenbei eine herausragende Bienenweide...

...wie das hier zu sehende Bergbohnenkraut...

...oder diese wilde Knoblauchrauke.
 Aber auch die Blüten von Melissen, Salbei, Minzen, Basilikum, Ysop und vielen weiteren Würz- und Heilpflanzen sind ganz herausragende Futterstellen für unsere Bestäuber!





Bei all diesen Alternativen ist das Problem, das ich jetzt hier aufzeigen muss, dann vielleicht gar nicht mehr so groß...??! Ihr wisst bestimmt schon, was ich meine...

Ja, richtig! Ich denke an die Blumen, die
durch ihren Duft und ihre Blütenpracht leckeren Nektar und Pollen lediglich "versprechen", die aber in Wirklichkeit nur Mogelpackungen sind, denn sie bieten nur „leere, bunte Wüste“. Die
Geranien (richtig eigentlich Pelargonien) und die Fleißigen Lieschen gehören leider dazu, genau wie
 unser wunderschöner Frühlingsblüher, die Forsythie! Sie alle sind leider für unsere Insektenwelt gänzlich "leere Versprechen"! denn sie haben weder Pollen noch Nektar.

Und genau das ist mein Problem, denn ich mag die Geranien und die Fleißigen Lieschen sehr! 
Geht es Euch ähnlich? 
Kein Wunder, denn es gibt sie in so vielen prächtigen Farbstellungen und so wundervollen Blütenformen. Dann sind sie auch noch ziemlich robuste Dauerblüher...alles gute Gründe, sie in die Pflanzung mit einzuplanen...
    

            
Andere Blüten wiederum haben so dichte „Blätterwände“, dass unsere Bienchen & Co gar keinen Weg in die gefüllten Blüten finden können.      

  
Hier ein solches Beispiel - bei diesen (zugegeben wunderschönen) Blüten finden unsere Insekten leider keinen "Eintritt"!


... im Gegensatz zu dieser Wildrosen-Blüte (Rosa rugosa) - sie ist ein wahrer Bienenmagnet!




Was macht Ihr? Wie geht Ihr mit solchem Wissen um? Das würde mich sehr interessieren.




Für mich habe ich jetzt folgende Lösung anvisiert - ich werde nicht völlig auf meine wunderschönen Dauerblüher verzichten, aber ich werde ihre Anzahl reduzieren und statt dessen sogenannte Bienenweiden mit dazu pflanzen. Ich denke auf eine Pelargonie  zwei bis drei Bienenweiden das müsste doch ein guter Kompromiss sein! Oder, wie seht Ihr das?

 

 Hier bei diesem Korb ist es mir wohl ziemlich gut gelungen - da ist einmal eine selbstgezogene Duftpelargonie (nur zur eigenen Freude) und 3 bienenfreundliche Blühpflanzen (Husarenknöpfchen, Duftsteinbrech und Löwenmäulchen) und 2 Verbenen für die Schmetterlinge. Wenn alles blüht stelle ich Euch den Korb noch einmal vor.


 ...und in diesem Korb (Ich bepflanze sehr gerne Körbe und stelle sie auf den Terrassen- oder Gartentisch, denn einmal fallen sie bei Wind nicht um -wie eine Vase- und was noch viel wichtiger ist, hier brauche ich für den Blumenschmuck keine Blumen zu pflücken. Im Korb dürfen sie die ganze Vegetationszeit leben!) sind neben der Süßkartoffel noch drei Begonienarten gepflanzt. Zugegeben, die haben nicht allzuviel Nektar und Pollen, da hoffe ich dann auf die sehr bienenfreundlichen Lobelien und Löwenmäulchen...


In diesem Topf steht neben diesem großartigen Löwenmäulchen und dem ebensolchen  Elfenspiegel (Nemesia) noch eine Dipladenia (hier habe ich allerdings sehr widersprüchliche Auskünfte bekommen, was den Pollen- und Nektarreichtum angeht)...




Jetzt wünsche ich Euch ALLEN eine gute Hand bei der Auswahl Eurer Sommerblumen und viel Freude mit all der Pracht und den fleißigen Bienchen und den wundervollen Schmetterlingen!



Eure Heidi










Demnächst berichte ich Euch noch über weitere Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung unserer Bestäuberinsekten...

Habt eine gute Zeit!


22. Mai 2016

Akeleien wohin das Auge sieht...

...farblich sind sie sehr unterschiedlich...





 Hier tendieren die noch geschlossenen Blüten von außen in Richtung pink,
geöffnet zeigen sich die Sporne dann in zartlila.





 ...während diese Blütenköpfchen in einem schönen Blau erstrahlen...




 

...und diese Sorte, farblich zwischen weinrot und dunkellila (...oder wie würdet Ihr das nennen?) hat es sich im Tomatenhaus gemütlich gemacht...





Das ist eine Sorte, die mit ihrem dreifachen zartrosa Faltenröckchen ganz oben auf meiner Hitliste steht...





Eine weitere Farbauswahl: Die äußeren Blütenblätter zeigen sich dunkler lila, während die inneren Blütenblättchen zart fliederfarben punkten...





Aufgeblüht fast ganz in Weiß - nur am Sporn ein kleiner lila Tupfen...





Das sind meine dunkelsten Akeleien - im Strauß mit der weißen Sorte ein ganz toller Kontrast!



Die Knospen dunkler und in der Blüte wahrlich zarte Elfenhandschuhe... wie im Märchen...











Diese Blüten stellen sich, mit ihren Blättchen in der 2. Reihe, markant zweifarbig vor. Auch in der gesamten Form unterscheiden sie sich deutlich von den anderen.



 

Auch das eine Besonderheit: der erste äußere Blätterkranz der Blüte ist zartlila, dann folgen in der 2. Reihe weiße, deutlich kleinere Blütenblättchen, während die kleinsten, im Innern der Blüte,  dann wieder zartlila erscheinen...es ist einfach unglaublich, was sich die Natur so Alles "einfallen" lässt...! Uns bleibt da nur ein großes Staunen!





...und noch eine etwas veränderte Variante: hier sind die Blütenblätter einmal deutlich abgerundeter (als die 2 Bilder zuvor) und der Aufbau besteht auch wieder aus 3 Reihen, wobei die mittlere Reihe hier in zartem Gelb gehalten ist. Auch wieder wunderschön...

Und hierbei hatte ich vermutlich selbst die Hand etwas im Spiel, denn ich habe im vorigen Jahr mit einem feinen, zarten Pinsel versucht die Bestäubung selbst hin zu bekommmen. Ich wollte diese Art unbedingt über Samen sortenrein vermehren können...Ist fast gelungen!? Oder, was sagt Ihr?






Ein ganz starkes Bienchen ist hier am Werk: es beißt die Sporen der Akelei von außen an, um so problemlos an den Nektar zu kommen, ohne sich durch die Enge derselben quälen zu müssen...raffiniert!
Eine Bestäubung findet in diesem Fall natürlich (leider) nicht statt!!!





 Jetzt noch ein ganz wichtiger Hinweis:
Die Akelei enthält das Gift Magnoflorin, sowie ein Blausäure bildendes Glycosid.
Schon nach dem Verzehr von 20 g der frischen Blätter  kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen, die Symptome klingen allerdings rasch wieder ab. Die Giftstoffe bewirken auch Hautreizungen und Blasenbildung. Vor allem bei Kindern heißt es also: Gut aufpassen!





So meine Lieben, soviel für heute zu den allgegenwärtigen Akeleien in meinem Garten. 

Wo sie sich einmal niedergelassen haben und bleiben dürfen, erfreuen uns die jungen Sämlinge jedes Jahr aufs Neue mit immer wieder neuen Farben und Formen. Es sei denn, ihr teilt die Älteren, die Großen dieser doch recht starkwüchsigen und problemlosen Stauden - dann bilden alle ihrer Teilstücke die gleichen Blüten.

Viel Spaß beim Experimentieren!

Eure Heidi




13. Mai 2016

Das Blütenfarbenspiel in meinem Garten wandelt sich...


Meine Lieben,

Ich weiß nicht, wie es in Euren Gärten aussieht, aber bei mir sind die meisten Tulpen bereits abgeblüht.
  Damit sind die kräftigen roten, orangeroten und dottergelben Farbtöne fast verschwunden...
Das Farbenspiel in meinem Garten wandelt sich...
Jetzt trumpfen bei mir Blütenträume in rosa, lila, pink, violett, weiß und blau auf...






Einige spätblühende Tulpen sind allerdings auch noch dabei...


 

                

 Die bezaubernde Angelique gehört dazu...





 ...hier im Reigen mit Akelei, Hasenglöckchen und den weißen Blüten der Schattenmorelle.





Hasenglöckchen  - auch Bluebells genannt - verbreiten sich über ganz viele Samen so sehr, dass man in einem kleinen Garten eingreifen muss, respektive die Samenstände rechtzeitig entfernen muss.
In britischen Wäldern begeistern sie in fantastischen Massenbeständen und färben richtig große Bereiche des Waldes blau (Bluebell Woods).







Diese rosa blühende Tulpe ist leider namenlos...





...aber im Verbund mit dem dunkelroten Blattaustrieb der Hortensie macht sie sich ganz wunderbar.




 

Der Wonnemonat Mai ohne Flieder - für mich kaum vorstellbar...





 Diese kleinen, zarten Schattengewächse haben es mir aber auch angetan. 
Es sind die Elfenblumen - botanisch Epimedium - hier die Sorte Rubrum.





...und meine 1. blühende Rose für dieses Jahr. Ich bin hin und weg!





Das ist jetzt ein kleinwüchsiger Flieder auf Stämmchen.
Er trägt bei mir den ganz persönlichen Namen "Tante Lisa"






 Dieser zweifarbige, kleine Flieder hat einen unglaublich betörenden Duft. Sein ganzes Umfeld wirkt wie parfümiert - ganz wunderbar! 





Und hier, noch so ein bezauberndes Schattengewächs: die Schaumblüte (Tiarella). Wenn mehrere zusammenstehen wirkt sie noch viel besser!





Auf ihre Früchte bin ich sehr gespannt...





...es sind die Blüten der Aroniabeere. Denen spricht man ja wahre Wunderdinge in Richtung Gesundheit zu...




 

Das ist jetzt ein Blick auf meine Clematis Montana Tetra-Rose. Sie ist unheimlich starkwüchsig - mal sehen, ob ich da nicht eingreifen muss, wäre eigentlich schade...






Direkt vorne, neben unserer Einfahrt, wird man zur Zeit von dieser überreich blühenden Glyzinie (auch Blauregen oder Wisteria genannt) empfangen. Aber der viele Regen schadet ihr sehr! Hoffentlich zerschlägt er nicht alle ihre Blütentrauben!





Immer positiv denken! So versuche ich, mich an den hier unten aufgeführten Spruch zu halten -     und warte auf die Sonnenseite.



Habt eine gute Zeit!

Eure Heidi