Meine Lieben,
diese große Herausforderung, vor der wir alle mit dem Corona-Virus stehen, lässt Viele umdenken.
So wird z. B. wieder deutlich mehr selbst gekocht und auch gebacken! Das liegt natürlich auch daran, dass etliche von uns, um Sozialkontakte zu meiden, Zuhause bleiben (müssen).
"Social distancing" heißt hier das "Zauberwort".
Und so haben wir deutlich mehr Zeit, für Dinge, die wir vielleicht schon immer tun wollten...
Dazu gehört, wie ich weiß, bei so Manchem auch das Brotbacken!
Ich kann Euch versprechen, alleine die Düfte, die dann durchs ganze Haus ziehen, machen schon Appetit!!! Ich muss meine Familie und auch mich selbst immer wieder zügeln, damit wir nicht schon an dem noch warmen Brot herumschnippeln...Das duftet so toll, die Versuchung ist echt groß...
Ein selbst gebackenes Brot eröffnet zudem alle Möglichkeiten eigene Vorlieben oder Geschmäcker zu berückichtigen... Da fällt mir z. B. ein deftiges Zwiebelbrot und ein Nuss- oder Mandelbrot ein.
Ganz super ist auch ein Pfefferbrot, ein Kräuterbrot oder ein Brot mit Brennnesselsamen...
Ihr seht schon, der Möglichkeiten gibt es jede Menge - so ganz nach eigenem Gusto...
Meine Kursangebote in dieser Richtung sind daher auch immer sehr zeitig ausgebucht,
und so leid es mir tut, ich muss jeweils etliche Interessierte auf einen späteren Kurs vertrösten...
Und dieser sollte eigentlich jetzt Anfang April starten, aber das wird nun nichts...
Mit unseren Kommunion-Kindern wollte ich auch Brot backen. Wir hatten uns das schon so schön ausgemalt - alles auf unbestimmte Zeit verschoben...
Aber hier, sozusagen online, kann ich einen kleinen Brotbackkurs halten...
...garantiert ohne Ansteckungsgefahr für uns Alle!
Fangen wir mit der Herstellung eines Natursauerteigs an. Das geht ganz einfach!
Denn was Ihr dazu braucht sind lediglich 2 Dinge: Roggenmehl und Wasser!
Denn was Ihr dazu braucht sind lediglich 2 Dinge: Roggenmehl und Wasser!
Tag 1:
Ihr nehmt 100 g Roggenmehl - bevorzugt Biomehl- gebt selbiges in eine Schüssel und gießt 100 ml 40° warmes Wasser dazu. Diesen Ansatz verrührt Ihr, dann zudecken und an einem warmen Ort
24 Stunden stehen lassen.
24 Stunden stehen lassen.
Es ist ganz wichtig, dass das Wasser diese 40° hat - mit einem Bratenthermometer lässt sich das ganz prima kontrollieren.
Tag 2:
Ihr gebt zu dem 1. Ansatz wieder 100 g Roggenmehl und 100 ml 40° warmes Wasser dazu, wieder gut verrühren, zudecken und weitere 24 Stunden an einem warmen Ort stehen lassen.
Eine nicht ganz unwichtige Überlegung möchte ich Euch noch mitgeben:
Brot braucht beim Backen relativ große Hitze - sprich: viel Energie!
Brot braucht beim Backen relativ große Hitze - sprich: viel Energie!
Ich bin daher dazu übergegangen normalerweise mindestens 2 Brote auf einmal zu backen.
Man braucht die gleiche Energiemenge wie für 1 Brot!
Als unsere Kinder noch Zuhause waren, habe ich sogar 4 Brote auf einmal gebacken.
Es wird ebenfalls die gleiche Energiemenge wie bei 1 Brot benötigt!
Man braucht die gleiche Energiemenge wie für 1 Brot!
Als unsere Kinder noch Zuhause waren, habe ich sogar 4 Brote auf einmal gebacken.
Es wird ebenfalls die gleiche Energiemenge wie bei 1 Brot benötigt!
Ich hatte damals den Innenraum meines Backofens ausgemessen und dann habe ich 4 längliche Kastenbackformen gekauft, die exakt zusammen in den Backofen gepasst haben -
drei quer und eine längs - hat prima funktioniert!
Die Mengenangaben bei diesem Rezept sind für 1 Brot!
Tag 3:
Es kommen wieder 100 g Roggenmehl und 100 ml 40° warmes Wasser zu dem Ansatz hinzu. Ordentlich verrühren und diesen Ansatz zugedeckt ca. 20 - 24 Stunden,
wie gehabt, an einem warmen Ort stehen lassen.
Insgesamt haben wir dann eine Gesamtmenge von 600 g Sauerteig!
Davon brauchen wir 500 g für unser Brot und 100 g zur späteren Vermehrung beim nächsten Brotbacktermin, der in spätestens 8 Tagen sein sollte!!!
Solltet Ihr auch 2 Brote auf einmal backen wollen, dann geht wie folgt vor:
1. Tag 150 g Roggenmehl + 150 ml warmes Wasser
2. Tag 150 g Roggenmehl + 150 ml warmes Wasser
3. Tag 250 g Roggenmehl + 250 ml warmes Wasser
Das ergibt eine Gesamtmenge von 1.100 g - wovon 1000 g für die beiden Brote gebraucht werden und die restlichen 100 g Sauerteig für die Vermehrung beim nächsten Backen
zum Einsatz kommen werden.
Tag 4 ist bei neu angesetztem Sauerteig der Brotbacktag! Das ist auch der Tag an dem Ihr Euch überlegen solltet, welche Mehle und welche besondere Zutaten Ihr für Euer Brot
zum Einsatz bringen wollt.
Ich hatte mich hier für ein Mischbrot (Roggen- und Weizenmehl) entschieden, dem ich 150 g gehackte Mandeln zugefügt habe.
Dann braucht Ihr noch 1/2 P Hefe und wieder 40° warmes Wasser!
Ganz wichtig ist auch die Salzbeigabe. Ihr glaubt garnicht, wie fad ein Brot ohne Salz schmeckt!!!
Für ein Brot nehme ich 15 g feines Salz.
Mein Tipp: Stellte es Euch gut sichtbar bereit, damit es nicht vergessen wird!
Der 1. Schritt am Backtag ist die Zubereitung des Vorteiges für ein Mischbrot.
Ich gebe 250 g Weizenvollkornmehl in eine Schüssel, mache eine kleine Mulde in das Mehl, dahinein zerbrösele ich das 1/2 Päckchen Hefe. Nun gieße ich noch 50 ml warmes Wasser dazu und verrühre die Hefe mit einer kleinen Menge des Mehls. Das Ganze wird zugedeckt und darf aufgehen.
Wenn die Hefe gut aufgegangen ist, füge ich weitere 75 ml warmes Wasser hinzu und verknete die gesamte Weizenmehlmenge gründlich; jetzt zugedeckt ruhen lassen, bis sich die Teigmenge ungefähr verdoppelt hat.
Mein Sauerteig vom Vortag ist auch aufgegangen und er hat Blasen gebildet
und riecht richtig schön sauer!
100 g davon gebe ich in eine kleine Schüssel mit Deckel. Das ist mein Ansatz
(in der Fachspache nennt man ihn "Anstellgut")
fürs nächste Brotbacken! Dieses Anstellgut hält sich im Kühlschrank ca. 8 Tage!
Ist der Hefeteig insgesamt gut aufgegangen - kanns weiter gehen. Ich gebe sonst immer geschrotete Mehle von meinem Bio-Bäcker dazu...das ist in Zeiten von Corona leider nicht möglich gewesen...
Also ging es wie folgt weiter: 150 g Roggenmehl, 65 g Weizenmehl, 150 g gehackte Mandeln, 500 g Sauerteig, 15 g Salz und ca. 50 - 75 ml warmes Wasser zu dem Vorteig geben.
Jetzt ist Handarbeit angesagt! Brot will richtig geknetet werden! Setzt dazu den Handballen ein
und dreht mit der anderen Hand die Schüssel etwas.
und dreht mit der anderen Hand die Schüssel etwas.
Habt Ihr die Teigmenge richtig gut durchgewalkt - lasst den Teig gut 40 Minuten zugedeckt ruhen!
Dann wird er wieder so richtig gut - mit beiden Händen - durchgeknetet.
Das mache ich dann allerdings auf der leicht bemehlten Tischfläche.
Danach forme ich meinen Teig - hier in die längliche Form,
und gebe ihn dann in die zuvor eingeölte Kastenform.
Das mache ich dann allerdings auf der leicht bemehlten Tischfläche.
Danach forme ich meinen Teig - hier in die längliche Form,
und gebe ihn dann in die zuvor eingeölte Kastenform.
Dort geht er dann -schön zugedeckt- noch ungefähr 1 Stunde.
Denkt daran den Backofen rechtzeitig vorzuheizen!!!
An dieser Stelle ist noch etwas ganz wichtig - stellt eine feuerfeste Schüssel mit Wasser
mit in den Backofen!
Die Feuchtigkeit, die sich dann im Backofen entwickelt, lässt die Kruste Eures Brots
wunderschön braun werden!
Wenn man nur 1 Brot backt, könnte man den Teig auch in ein sog. Gärkörbchen legen.
Ich nehme dann gerne die runde Form, sie symbolisiert für mich das "richtige" Bauernbrot!
Dieses Gärkörbchen solltet Ihr, bevor Ihr den Teigling hineinlegt, aber gut bemehlen,
damit er sich nach dem Aufgehen gut aus dem Körbchen lösen lässt.
Der zugedeckte Teigling -ab jetzt heißt er schon "Brotlaib"- wird bei Zimmertemperatur innerhalb einer Stunde im Gärkörbchen gut aufgehen.
"Stürzt" ihn dann "langsam und etwas vorsichtig" auf das Backblech,und ab damit in den vorgeheizten Backofen!
Mein Bauernbrot - diesmal ist es nicht im Gärkörbchen aufgegangen, sondern auf dem Blech.
Als letzten Schritt vor dem Backofen habe ich es noch etwas mit Mehl eingestäubt
und Rauten in die Brotoberfläche geschnitten.
Das Brot sollte bei 220 ° in den Ofen geschoben werden! Diese Hitze lasst Ihr 10 Minuten
und dann reduziert Ihr sie auf 200 °.
Nach etwa einer Stunde ist Euer Brot fertig gebacken!
Und wundervolle Düfte machen richtig Appetit!!!
Nehmt es gleich aus der Form (oder vom Blech) und lasst es auf einem Gitter abkühlen.
Wartet mit dem Anschneiden - auch wenn´s schwer fällt!!!
Und so sieht dann das fertige Produkt aus!
Zum Reinbeißen - sag ich Euch!
Jetzt wünsche ich gutes Gelingen und ganz viel Genuss!!!
Alles Liebe und bleibt gesund!!!
Eure Heidi
Diesen Post verlinke ich noch mit Ein kleiner Blog von Elke